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Matthias Berg

Sport­li­cher und musi­ka­li­scher Tau­send­sas­sa erzählt aus sei­nem Leben

Ja Moment mal, die Aus­sa­ge der Über­schrift ent­hält doch eigent­lich gar nichts Über­schrif­ten­rei­fes?! Mat­thi­as Berg, um den es hier geht, schafft es aller­dings, in sich ein Para­do­xon zu ver­kör­pern: Gera­de dadurch, dass er sein Leben in gro­ßen Tei­len „nor­mal” zu füh­ren imstan­de ist, ver­wan­delt sich sei­ne Lebens­füh­rung in gewis­ser Wei­se zu etwas Außer­or­dent­li­chem. Das liegt an sei­ner Con­ter­gan­be­hin­de­rung, die ihn kei­nes­wegs von zahl­rei­chen sport­li­chen Akti­vi­tä­ten und an der pro­fes­sio­nel­len Aus­bil­dung zum Juris­ten und zum Hor­nis­ten abge­hal­ten hat.  Im Deutsch­land­funk Kul­tur-Gespräch erzählt er von sei­nem inter­es­san­ten Leben und nimmt sei­nem Gast­ge­ber so man­che Sor­ge. was Fall­stri­cke, die sich in bestimm­ten Rede­wen­dun­gen ver­ber­gen könn­ten angeht. Hörenswert!

Deutsch­land­funk Kul­tur: Mat­thi­as Berg – Sich von Con­ter­gan nicht behin­dern lassen

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Exoquad

(Über) Stock und Stein darf auch mal sein

Am letz­ten Wochen­en­de wur­de im Deutsch­land­funk Kul­tur der immer noch rela­tiv jun­ge Nor­we­ger Sigurd Gro­ven (44) vor­ge­stellt, der bis vor sie­ben Jah­ren ein gera­de­zu hyper­dy­na­mi­sches Leben auf der Über­hol­spur geführt hat­te: Schon Anfang Zwan­zig Grün­dung einer Fami­lie, beruf­li­cher Erfolg als Phy­sio­the­ra­peut, und immer wie­der sport­li­che und ris­kan­te Her­aus­for­de­run­gen in der Natur. Ein Risi­ko zu viel führ­te zu sei­ner Quer­schnitt­läh­mung. Wie er aus dem see­li­schen Tief letzt­lich her­ausfand, erzäh­len er und die Radio­re­dak­teu­rin Chris­ti­ne Wes­ter­haus. Eine Zufalls­be­kannt­schaft führt letzt­lich zu dem oben abge­bil­de­ten Gelän­de-Rol­li, an des­sen Ent­wick­lung er betei­ligt ist. Erfin­dungs­reich­tum bringt zwar nicht die frü­he­re Mobi­li­tät zurück, dafür aber eine ande­re!

Deutsch­land­funk Kul­tur: Ziem­lich bes­ter Rollstuhl

Neue Zücher Zei­tung: Vier Räder, die die Welt bedeu­ten (Okt. 2021)

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Foto_Chris_Sonnenuntergang

Leben (und es lebens­wert fin­den) ist eine Einstellungsfrage…

Men­schen, die in phy­si­scher und men­ta­ler Hin­sicht „nor­mal” sind, den­ken im Regel­fall wahr­schein­lich sehr viel sel­te­ner über die­se Ein­stel­lungs­fra­ge nach. Schwe­re Schick­sals­schlä­ge kön­nen einem aber zei­gen, wie wich­tig die Ein­stel­lung zum Leben unter extre­men Bedin­gun­gen wer­den kann. Flo­ri­an Sitz­mann, seit einem schwe­ren fas töd­li­chen Ver­kehrs­un­fall vor 30 Jah­ren als Schül­ler ohne Bei­ne im Roll­stuhl sit­zend, zeigt in der 3nach9-Talk­show von letz­tem Frei­tag, wie es mög­lich sein kann, wei­ter (oder nach gewis­ser Ver­ar­bei­tungs­zeit wie­der) „ver­liebt ins Leben” zu sein. Die unge­plant vie­len Fra­gen der ande­ren Talk­show­gäs­te, deret­we­gen Frau Rakers kaum eine ihrer vor­be­rei­te­ten eige­nen stel­len konn­te, zeigt aber viel­leicht auch, dass die Gesell­schaft in die­sen letz­ten 30 Jah­ren gegen­über behin­der­ten Men­schen offe­ner gewor­den ist und weni­ger Angst vor „fal­schen Fra­gen” hat als damals.

Judith Rakers und eini­ge ande­re der Gesprächs­run­de befra­gen Flo­ri­an Sitz­mann 

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Recht auf Familie

„Deutsch­land behin­dert sich selbst”

Erst­mals wur­de die­se Radio­sen­dung von Deutsch­land­funk Kul­tur vor ziem­lich genau einem Jahr aus­ge­strahlt. Weil sie in die­ser Woche wie­der­holt wur­de, haben sich die berich­te­ten Defi­zi­te wohl lei­der höchs­tens mar­gi­nal gebessert…

Nach­le­sen geht auch.

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Tro­cke­ne Zah­len. Tro­cke­ne Zahlen?!

Klei­ne Vor­be­mer­kung: Auch wenn es eine soge­nann­te „Bin­se” ist, gesagt wer­den muss es viel­leicht den­noch ab und zu: Die aus einer Gesell­schaft ermit­tel­ten sta­tis­ti­schen Zah­len reprä­sen­tie­ren Ein­zel­schick­sa­le. Men­schen und ihr Leben.

Für Schles­wig-Hol­stein und Ham­burg hat das Sta­tis­tik­amt Nord kürz­lich 2021er Zah­len ver­öf­fent­licht. Als Schwer­be­hin­dert ist jede Per­son sta­tis­tisch erfasst wor­den, bei der der Besitz eines Schwer­be­hin­der­ten­aus­wei­ses mit einem GdB von min­des­tens 50% bekannt ist. War­um der pro­zen­tua­le Anteil der Betrof­fe­nen mit dem Alter steigt, bedarf wohl kei­ner spe­zi­el­len Ursachenforschung.

Ham­burg hat­te am Jah­res­en­de 2021 123 745 Schwer­be­hin­der­te. Das sind 6,7% der Gesamt­be­völ­ke­rung.
- Min­der­jäh­ri­ge (bis 1 Tag vor 18. Geburts­tag): 1,2%
- 18- bis 45‑Jahre: 2,0%
- 45- bis 65‑Jah­re: 8,1%
- ab 65 Jah­re: 19,6%

Schles­wig-Hol­stein hat­te am Jah­res­en­de 2021 263 885 Schwer­be­hin­der­te. Das sind 9% der Gesamt­be­völ­ke­rung.
- Min­der­jäh­ri­ge (bis 1 Tag vor 18. Geburts­tag): 1,8%
- 18- bis 45‑Jahre: 3,3%
- 45- bis 65‑Jah­re: 9,4%
- ab 65 Jah­re: 21,0%

Quel­le f. Hamburg

Quel­le f. Schleswig-Holstein

VOSA­RA

Das Vor­satz­rad für Aktiv-Rollstühle

Da haben sich die Jungs ja mal rich­tig was ein­fal­len lassen.

„Die Jungs“, das sind Domi­nik Herr­mann und Chris­ti­an Drummer.

Die Idee: Die Nut­zung von Aktiv-Roll­stüh­len zu erleichtern.

Die Umset­zung: Ein Lenk­sys­tem in Form eines Vor­satz­ra­des. VOSA­RA, wie nicht nur die Erfin­dung mitt­ler­wei­le genannt wird, son­dern auch die Fir­ma der beiden.

Der Sport­ler Domi­nik Herr­mann ist auf­grund eines Motor­rad­un­falls quer­schnitts­ge­lähmt und somit auf den Roll­stuhl ange­wie­sen. Schon bald muss­te er fest­stel­len, dass Roll­stuhl fah­ren mit eini­gen Tücken und Hin­der­nis­sen ver­bun­den ist. Das nahm der gelern­te Mecha­tro­ni­ker als Her­aus­for­de­rung, der er sich gemein­sam mit sei­nem Freund und Maschi­nen­bau­er Chris­ti­an Drum­mer stellte.

Das Ergeb­nis wird hoch gelobt, u. a. von der Kli­nik Hohe War­te in Bay­reuth, in der Domi­nik Herr­mann nach sei­nem Unfall auf das Leben im Roll­stuhl vor­be­rei­tet wurde.

Was genau VOSA­RA ist – und vor allem, was das Vor­satz­rad alles kann – das erklä­ren die bei­den am bes­ten selbst.

Auf der Web­sei­te vosara.de sind neben Infor­ma­tio­nen auch ver­schie­de­ne Vide­os zu fin­den, in denen die Funk­ti­on anschau­lich erklärt und demons­triert wird.

Mitt­ler­wei­le kann das Lenk­sys­tem auch an E-Rol­lis ange­passt werden.

Rund 200 agi­le Rol­li­fah­re­rin­nen und –fah­rer konn­ten die bei­den schon von ihrem Sys­tem über­zeu­gen. Eini­ge davon schil­dern ihre Erfah­run­gen auf der Webseite.

Dem MDR fand die Erfin­dung „ein­fach geni­al”, so dass der Sen­der einen klei­nen Bei­trag über VOSA­RA und des­sen Erfin­der gedreht hat.

VOSA­RA UG

– Adres­se:
Lin­den­an­ger 8
91356 Kirch­eh­ren­bach
– Tele­fon: 09191 - 974 05 06
– Mail­adres­se: info@vosara.de 
– Web­sei­te: vosara.de
 

Pod­cast: Wie geht bar­rie­re­freie Mobi­li­tät im ÖPNV?

«Wie kann Mobi­li­tät in NRW attrak­ti­ver wer­den? Und zwar nicht nur für Auto­fah­re­rin­nen und Auto­fah­rer, son­dern für alle, die mit Bus, Bahn, Fahr­rad oder zu Fuß unter­wegs sind? Im mobi­liTALK des Bünd­nis­ses für Mobi­li­tät des NRW-​Ver­kehrs­mi­nis­te­ri­ums spricht Mode­ra­tor und Digi­ta­li­sie­rungs­exper­te Tobi­as Häus­ler mit Fach­leu­ten die The­men an, die Sie bewe­gen. Dis­ku­tiert wer­den muti­ge Ideen und span­nen­de Mobi­li­täts­pro­jek­te – immer aus zwei unter­schied­li­chen Blick­win­keln, denn Mobi­li­tät ist so viel­sei­tig wie die Per­spek­ti­ven unse­rer Gäste.»

In die­ser Fol­ge tauscht sich Mode­ra­tor Tobi­as Häus­ler mit Raul Kraut­hau­sen, Akti­vist für Inklu­si­on und Bar­rie­re­frei­heit, und Andre­as Ker­ber, Finanz­vor­stand der BOGES­TRA (Bochum-​Gel­sen­kir­che­ner Stra­ßen­bah­nen Akti­en­ge­sell­schaft), dar­über aus, wie es um die Bar­rie­re­frei­heit in Bah­nen und an Bahn­hö­fen in NRW bestellt ist.

Die Zustands­be­schrei­bung sowie Lösungs­an­sät­ze sind sicher­lich exem­pla­risch für die Situa­ti­on in ganz Deutschland.

mobi­liTALK - Fol­ge 7: Wie geht bar­rie­re­freie Mobi­li­tät im ÖPNV?

 

Unser Vor­stand

1. Vor­sit­zen­der

Dr. Jens-Peter Gabriel

2. Vor­sit­zen­der

Ass.jur. Diplom-Volks­wirt Jür­gen Rufenach

3. Vor­sit­zen­de

Dr. med. Clau­dia Lunow 

4. Vor­sit­zen­der

Chris­to­pher Calm 

Bar­rie­re­frei - Gas­tro- & Kul­tur­füh­rer   -   Schwer­punkt Norddeutschland

Baden-Wür­t­­te­m­­berg

Das Bild zeigt einen Blick auf Heidelberg vom Schloss aus; zu sehen sind Häuser der Altstadt, der Neckar, die Alte Brücke und der Heiligenberg und

Baden-Würt­tem­berg – das Land der Bur­gen und Schlös­ser und ande­ren berühm­ten Sehens­wür­dig­kei­ten. Wer hät­te gedacht, dass die­se bar­rie­re­frei sind? Jeden­falls zum Teil. Eine klei­ne Aus­wahl davon fin­den Sie hier, inklu­si­ve Infor­ma­tio­nen zur Barrierefreiheit.

Für alle Sehens­wür­dig­kei­ten gilt unser Tipp: Allen Men­schen mit Mobi­li­täts- oder Sin­nes­ein­schrän­kun­gen sei eine gebuch­te Füh­rung empfohlen.

Schloss Hei­del­berg

Als berühm­te Sehens­wür­dig­keit wäre natür­lich zunächst das Schloss Hei­del­berg zu nen­nen. Ehe­dem Resi­denz der Kur­fürs­ten von der Pfalz, heut­zu­ta­ge die Berühm­tes­te Rui­ne Deutsch­lands. Und sicher­lich die schöns­te - oder zumin­dest eine der schönsten. 

Dort wur­de uns gleich ein gan­zer Kof­fer vol­ler Bar­rie­re­frei­heit prä­sen­tiert: Lau­ter Mate­ria­li­en, mit denen Men­schen mit Han­di­cap das Schloss erfahr­bar gemacht wer­den. Denn das ist qua­si natur­ge­mäß nicht kom­plett barrierefrei.

Um rol­len­den Gäs­ten auf Augen­hö­he zu begeg­nen, wur­de ein Kar­ten­schal­ter in Sitz­hö­he ein­ge­rich­tet. Selbst­ver­ständ­lich ist auch ein Behin­der­ten-WC vorhanden.

Der Boden besteht aus gro­bem Kopf­stein­pflas­ter. Des­halb gibt es die Mög­lich­keit, einen Roll­stuhl mit spe­zi­el­len Rädern aus­zu­lei­hen. Die­ser muss vor­her gebucht werden.

Zur Über­brü­ckung von Stu­fen und Stei­gun­gen sind mobi­le Ram­pen vorhanden.

Man­che Stei­gun­gen sind jedoch extrem steil, so dass für Men­schen mit Mobi­li­täts­ein­schrän­kun­gen nur mit Hil­fe – oder auch gar nicht zu über­win­den sind. Des­halb wur­den Fotos ange­fer­tigt von den Berei­chen, die Roll­stuhl­fah­rer nicht errei­chen kön­nen, um die­sen einen Ein­druck vom Schloss zu vermitteln.

Latex­hand­schu­he sor­gen dafür, dass Blin­de die Sta­tu­en anfas­sen kön­nen und Men­schen mit Sin­nes­ein­schrän­kun­gen wird spie­le­risch die Grö­ße des Schlos­ses und des­sen Alter nahegebracht.

Das alte Gemäu­er ist mit moderns­ter Tech­nik aus­ge­stat­tet, bei­spiels­wei­se mit einem Fahr­stuhl, bei dem die Knöp­fe ertast­bar sind.

Auch für Speis und Trank ist gesorgt, selbst­ver­ständ­lich bar­rie­re­frei erreichbar.

Resi­denz­schloss Ludwigsburg

Die Bau­wer­ke ste­hen unter der Ver­wal­tung der „Staat­li­che Schlös­ser und Gär­ten Baden-Würt­tem­berg“. Die­se emp­fahl mir das Schloss Lud­wigs­burg, da es „Rei­sen für Alle“ zer­ti­fi­ziert ist.

Auch dort erle­ben Besu­che­rin­nen und Besu­cher so man­che ange­neh­me Über­ra­schung, denn auch dort wur­de sehr viel Mühe und Krea­ti­vi­tät in die Aus­ge­stal­tung inves­tiert, damit die­se mög­lichst bar­rie­re­arm ist.

Für Men­schen mit ein­ge­schränk­ter Mobi­li­tät ste­hen direkt vor dem Ein­gang Behin­der­ten-Park­plät­ze zur Ver­fü­gung. Die­se sol­len aus­ge­baut werden.

Für rol­len­de Gäs­te steht auch hier ein Tre­sen auf Augen­hö­he zur Ver­fü­gung, Schließ­fä­cher in Sitz­hö­he sind direkt am Gang reserviert.

Behin­der­ten-WCs sind vor­han­den, zudem steht eine Lie­ge zur Ver­sor­gung erwach­se­ner Schwerst­be­hin­der­ter zur Verfügung.

Im Schloss sind die meis­ten Berei­che zugäng­lich, bei Neu­ge­stal­tung wur­de dar­auf geach­tet, dass aus­rei­chend Fahr­stüh­le zur Ver­fü­gung ste­hen, so dass Per­so­nen mit ent­spre­chen­dem Bedarf nach einer Füh­rung bei­spiels­wei­se nicht den gan­zen Weg durch die Anla­ge zurück­le­gen müs­sen, um wie­der auf den Schloss­platz zu gelan­gen. Die Zif­fern auf der Knopf­leis­te im Fahr­stuhl kön­nen ertas­tet werden.

Mobi­le Ram­pen sor­gen zudem für Bewe­gungs­frei­heit, trotz­dem sind nicht alle Berei­che bar­rie­re­frei. Aber es ist mög­lich, sich auch rol­lend einer der Schloss­füh­run­gen anzuschließen.

Blü­hen­des Barock

Jedes anstän­di­ge Schloss braucht einen anstän­di­gen Gar­ten. So auch Schloss Lud­wigs­burg. Und das „Blü­hen­de Barock“ – so heißt der Schloss­gar­ten – kann sich durch­aus sehen las­sen. Der Gar­ten wur­de ab 1704 gleich mit dem Bau des Schlos­ses ange­legt, zunächst mit Zier­pflan­zen. Knapp 100 Jah­re spä­ter, 1797, kam der Nutz­gar­ten hin­zu und ab 1828 wur­den die Gär­ten für das Volk geöff­net und land­wirt­schaft­lich genutzt.

Aus Anlass des 250-jäh­ri­gen Jubi­lä­ums von Schloss und Stadt Lud­wigs­burg 1954 wur­den die Anla­gen völ­lig neu gestal­tet und unter dem Namen „Blü­hen­des Barock“ am 23. April 1954 neu eröff­net. Hun­dert­tau­sen­de Schau­lus­ti­ge ström­ten her­bei, so wur­de beschlos­sen, das „Blü­hen­de Barock“ als Dau­er­gar­ten­schau zu betreiben.

Schloss und Gar­ten kön­nen getrennt von­ein­an­der besich­tigt wer­den. Bei­des lohnt sich jedoch.

Der Gar­ten ist nicht nur hübsch anzu­schau­en, son­dern auch ein Stück Kul­tur­ge­schich­te. Bei­spiels­wei­se das Schau­kel­haus mit der Cabrio­let-Schau­kel stammt ursprüng­lich aus dem Jahr 1802. 1998 wur­de das Schau­kel­haus rekon­stru­iert, nach his­to­ri­schem Vor­bild, doch zum Schutz der Gäs­te unter Berück­sich­ti­gung aktu­el­ler Sicherheitsvorschriften.

Wie auch das Schloss ist das „Blü­hen­de Barock“ wei­test­ge­hend bar­rie­re­frei, die Wege sind größ­ten­teils geteert und ein Behin­der­ten-WC ist vorhanden.

Muse­um Ritter

„Qua­dra­tisch, prak­tisch, Kunst“, ist das Mot­to im Muse­um Rit­ter. Dort wer­den gesam­mel­te Wer­ke der Fir­men­mit­ei­gen­tü­me­rin Mar­li Hop­pe-Rit­ter aus­ge­stellt. Beson­de­res Mar­ken­zei­chen: Bei den Kunst­wer­ken han­delt es sich bis auf weni­ge Aus­nah­men um geo­me­tri­sche Kunst, meis­tens in Form eines Quadrats.

Die Aus­stel­lun­gen wech­seln, was bleibt, ist der groß­zü­gi­ge Auf­bau, die brei­ten Gän­ge, die viel­fäl­ti­gen Mög­lich­kei­ten, Kunst nicht zu bestau­nen, son­dern auch anzu­fas­sen und inter­ak­tiv zu agieren. 

Ein kos­ten­los aus­leih­ba­res trag­ba­res Audio­ge­rät ermög­licht den Gäs­ten, sich über die Künst­le­rin­nen und Künst­ler sowie jedes ein­zel­ne Kunst­werk zu infor­mie­ren, des­sen Ent­ste­hung und was uns die Kunst­schaf­fen­den damit sagen wol­len. Das ist nicht nur unter­halt­sam, son­dern eine gute Mög­lich­keit für Men­schen mit ein­ge­schränk­ter Seh­fä­hig­keit, sich die Aus­stel­lung anzueignen.

Ins­ge­samt wird Bar­rie­re­frei­heit sehr groß geschrie­ben im Muse­um Rit­ter. Die aus­ge­stell­ten Wer­ke sind auch sit­zend zu betrach­ten, ein groß­zü­gi­ger Fahr­stuhl macht auch die Aus­stel­lungs­räu­me im 1. Stock zugäng­lich und als Beson­der­heit bie­tet das Muse­um Füh­run­gen für Men­schen mit Demenz an. Ein Behin­der­ten-WC befin­det sich auf der unte­ren Ebe­ne zwi­schen Muse­ums­shop und Café.

Im Nach­bar­ge­bäu­de ist das Besu­cher­zen­trum von Rit­ter Sport mit der Scho­ko­Werk­statt und dem Scho­ko­Shop unter­ge­bracht, eben­falls alles bar­rie­re­frei. Dort kön­nen Inter­es­sier­te sich in einem Rund­gang über die Fir­men­ge­schich­te infor­mie­ren. Eine Aus­stel­lung und Ani­ma­ti­ons­fil­me machen die Fir­men­phi­lo­so­phie des Hau­ses Rit­ter trans­pa­rent. Dazu gehö­ren auch Infor­ma­tio­nen zu den Kakao-Anbaugebieten.

Rit­ter Sport ist die ers­te kon­ven­tio­nel­le Süß­wa­ren­fir­ma, die ihren Kakao aus­schließ­lich aus nach­hal­ti­gem Anbau bezieht. Dabei wer­den nicht nur Sozi­al­stan­dards für die Beschäf­tig­ten und ein umwelt­scho­nen­der Anbau berück­sich­tigt, son­dern auch die Ansie­de­lung ver­schie­dens­ter Tier­ar­ten gewährleistet.

Wer sich nicht nur theo­re­tisch über die Fir­men­ge­schich­te infor­mie­ren, son­dern die Erzeug­nis­se kos­ten möch­te, dem sei der Sho­ko­Shop emp­foh­len. Aller­dings ist hier Vor­sicht gebo­ten: Ganz prak­tisch wird hier auf qua­dra­ti­scher Flä­che Gutes ange­bo­ten – und zwar in aus­rei­chen­der Men­ge: Das gesam­te aktu­el­le Sor­ti­ment, Aus­lauf­mo­del­le zu redu­zier­tem Preis sowie Test­va­ri­an­ten, die noch in der Ent­wick­lungs­pha­se sind und erst in Zukunft in den Han­del kom­men, oder es auch nie in die Waren­re­ga­le schaffen.

Schle­cker­mäu­ler soll­ten kei­nes­falls den Besuch im haus­ei­ge­nen Café im Gebäu­de des Muse­ums aus­las­sen. Dort wer­den nicht nur köst­li­che Back­wa­ren, son­dern auch mit Scho­ko­la­de ver­edel­te Kaf­fee­va­ria­tio­nen ange­bo­ten. Sowie die hier­zu­lan­de wirk­lich ein­zig­ar­ti­ge Limo­na­de aus der Kakaofrucht.

Wer mit dem Elek­tro­au­to anreist, kann wäh­rend der Zeit des Schau­ens und des Schlem­mens an der Lade­sta­ti­on auf dem Park­platz direkt vor dem Muse­um ganz unkom­pli­ziert das Auto aufladen.

Wil­hel­ma

Wer den Stutt­gar­ter Zoo, die Wil­hel­ma, besucht, soll­te viel Zeit mit­brin­gen: Auf 30 ha sind 11.500 Tie­re aus 1.200 Arten sowie ein bota­ni­scher Gar­ten mit 8.500 Pflan­zen­ar­ten aus allen Kli­ma­zo­nen der Erde zu bestaunen.

Ein­ge­weiht wur­de der nach König Wil­helm I. benann­te Tier­park am 30. Sep­tem­ber 1846 in Bad Cannstatt, dem ältes­ten Stadt­teil der heu­ti­gen baden-würt­tem­ber­gi­schen Lan­des­haupt­stadt. Als Vor­bild gilt die 1812 von Fried­rich I. gegrün­de­te Mena­ge­rie am heu­ti­gen Neckar­tor. Dort wur­den anfangs 220 Tie­re ausgestellt.

Die Beson­der­heit der Mena­ge­rie waren die Tafeln mit den Erläu­te­run­gen zu den Tie­ren und die Öff­nung für die Bevöl­ke­rung. Die­ses Kon­zept wur­de für die Wil­hel­ma über­nom­men,  die Aus­stel­lung um Pflan­zen erwei­tert und 1945 wur­de sogar Gemü­se zur Ver­sor­gung der Stutt­gar­ter Kran­ken­häu­ser angebaut.

Nach dem ers­ten Welt­krieg wur­de die Tier­schau ein­ge­stellt und die Wil­hel­ma der Öffent­lich­keit als bota­ni­scher Gar­ten zugäng­lich gemacht. Erst nach 1945 wur­den tem­po­rä­re Aus­stel­lun­gen mit Tie­ren ver­schie­de­ner Arten oder ver­schie­de­ner Regio­nen orga­ni­siert. Nach den Aus­stel­lun­gen ver­blie­ben die Tie­re in der Wil­hel­ma, so dass sich nach und nach eine statt­li­che Anzahl ansam­mel­te. Da die Bevöl­ke­rung offen­bar bereit war, auch hohe Ein­tritts­prei­se zu zah­len, konn­te das Zoo-Kon­zept wie­der rea­li­siert wer­den. Und zwar so erfolg­reich über die Jahr­zehn­te hin­weg, dass die Wil­hel­ma Anfang 2022 auf Platz 5 der bes­ten Zoos der Welt gewählt wurde.

Aber auch archi­tek­to­nisch hat die Wil­hel­ma eini­ges zu bie­ten: Da wäre der mau­ri­sche Gar­ten zu nen­nen, der seit der Eröff­nung 1946 besteht und 1847/48 mit Fon­tä­nen aus­ge­stat­tet wur­de. In den 1950er Jah­ren wur­de der Teich mit See­ro­sen bestückt.

Im angren­zen­den Wan­del­gang kön­nen die Besu­che­rin­nen und Besu­cher ein phy­si­ka­li­sches Phä­no­men erle­ben: Die Flüs­ter­ga­le­rie. Dort ist eine pro­blem­lo­se Unter­hal­tung in gedämpf­ter Laut­stär­ke über eine Distanz von etwa 40 Metern möglich.

Am Ende des Rund­gangs wird es sta­che­lig: Den Abschluss bil­det das Kak­teen­haus mit vie­len ver­schie­de­nen Kaktusarten.

Auf dem Are­al der Wil­hel­ma befin­det sich ein bar­rie­re­frei­es Restau­rant, das u.a. Steck­do­sen mit aus­rei­chen­der frei­er Flä­che zur Auf­la­dung von E-Rol­lis bereit­stellt. Die Türen zum Restau­rant sind auto­ma­tisch öff­nend, die Tische unterfahrbar.

Bar­rie­re­frei­heit ist ein gro­ßes The­ma in der Wil­hel­ma. Grund­sätz­lich sind die Wege befes­tigt, auf­grund von Bau­ar­bei­ten gibt es aber immer wie­der Abschnit­te, die pro­vi­so­risch errich­tet wer­den und ent­spre­chend schwie­rig sind für Men­schen im Rollstuhl.

Das Are­al hat in sich eine star­ke Stei­gung, die ent­we­der über Stu­fen oder stark anstei­gen­de Wege zu bewäl­ti­gen ist.

Ein Roll­stuhl  kann aus­ge­lie­hen wer­den, Behin­der­ten-WCs sind vor­han­den. Eben­so eine Lie­ge, auf der Erwach­se­ne gewi­ckelt wer­den kön­nen, oder aber für Not­fäl­le. Dafür ste­hen auch Defi­bril­la­to­ren zur Verfügung.

Text: Bir­git Gärtner

Fotos: Anja Jesin­ger, Bir­git Gärtner

All­ge­mei­ne Informationen

Schloss Hei­del­berg

Resi­denz­schloss Ludwigsburg

Blü­hen­des Barock

Muse­um Ritter

 

Wil­hel­ma

 
Verena Bentele

Je mehr Inklu­si­on, des­to normaler

Die akti­ve Wett­kampf­zeit von Vere­na Ben­te­le (40) ist vor elf Jah­ren zuen­de gegan­gen. Sind ihre Erfol­ge als Para-Biath­le­tin und -Ski­lang­läu­fe­rin noch prä­sent? Als 12-mali­ge Para­lym­pics-Sie­ge­rin und vier­ma­li­ge Welt­meis­te­rin soll­te das doch der Fall sein. Aber viel­leicht ken­nen ihren Namen inzwi­schen mehr Men­schen aus den nicht-sport­li­chen Nach­rich­ten, denn 2014-2018 war sie Behin­der­ten­be­auf­trag­te der Bun­des­re­gie­rung. Und auch wenn sie die­ses Amt nicht mehr beklei­det, bleibt sie als aktu­el­le VdK-Vor­sit­zen­de an dem The­ma dran: Sie spricht sich für eine geleb­te Inklu­si­ons­pra­xis bei sport­li­chen Groß­ereig­nis­sen aus. Je mehr Wett­kämp­fe „gemischt” unter einem Ver­an­stal­tungs­dach statt­fin­den, des­to mehr Nor­ma­li­tät wird damit ver­bun­den wer­den!
Ben­te­le für mehr Inklu­si­on bei Großereignissen

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